Studien/Projektberichte
Qualitäten digitaler Bildung. Qualitätssicherung und -kriterien der digitalen Erwachsenenbildung im Rahmen von Ö-Cert (2022)
Die Zahl der Anbieter mit digitalen Lernformaten war bereits vor Beginn der Pandemie 2020 im Steigen begriffen, hat aber durch die Krise einen deutlichen Schub bekommen. Dieser Entwicklung Rechnung tragend wurde 2022 eine Studie in Auftrag gegeben, deren Ziel es war, herauszufinden, inwieweit die im Rahmen von Ö-Cert geltenden Qualitätsstandards und -kriterien in der digitalisierten Erwachsenenbildung weiter anwendbar sind, um auch dem digitalen Segment gerecht werden zu können.
Als Ergebnis zeigte sich, dass die Grundvoraussetzungen von Ö-Cert einen soliden Rahmen für die Beurteilung von Erwachsenenbildungseinrichtungen bilden, auch jener, die digitale Angebote in ihrem Programm haben. Aus den Ergebnissen der Studie konnten überdies Qualitätskriterien abgeleitet werden, die in einer „Checkliste für digitale Bildung“ zusammengefasst sind. Sie soll Einrichtungen dabei unterstützen, „Angebotstransparenz“ klarer zu definieren, einen Anreiz dafür schaffen, digitale Bildung reflektierter zu nutzen und einen Übergang vom „Notfallgeschehen“ der letzten Jahre hin zu grundständigen digitalen Bildungsangeboten zu erleichtern.
Das explorative Forschungsprojekt wurde von Thomas Szammer MA unter wissenschaftlicher Begleitung von Univ.-Prof.in Dr.in Elke Gruber, Universität Graz, durchgeführt.
Projektendbericht: Qualitäten digitaler Bildung. Qualitätssicherung und -kriterien der digitalen Erwachsenenbildung im Rahmen von Ö-Cert. Dr.in Elke Gruber, Thomas Szammer, MA, 2022.
Tertiäre Weiterbildung und Qualität – Überlegungen zu den Möglichkeiten der Vergabe des Ö-Cert Zertifikats an Organisationen tertiärer Weiterbildung (2020)
Das Angebot an tertiärer Weiterbildung ist in den letzten Jahren rasant gestiegen. Öffentliche Universitäten, Privatuniversitäten, Erhalter von Fachhochschul-Studiengängen und Pädagogische Hochschulen haben neben grundständigen Studien ein immer vielfältigeres Angebot an hochschulischer Erwachsenenbildung (post-graduale Studiengänge, akademische Lehrgänge und Kurse) im Programm.
Im Feld der Erwachsenenbildung ist es Ö-Cert gelungen, mit den Grundvoraussetzungen zur Professionalisierung beizutragen, und es wurden bereits sehr viele Anbieter erreicht. Dies ist im Bereich der tertiären Weiterbildung nur am Rande der Fall.
Ein exploratives Forschungsprojekt unter der Leitung von Univ.-Prof.in Dr.in Elke Gruber ging nun den Fragen nach, inwiefern Anbieter der tertiären Weiterbildung und deren QM-Systeme Schnittmengen mit den Ö-Cert-Grundvoraussetzungen aufweisen und was dies in weiterer Folge für die Weiterentwicklung von Ö-Cert bedeuten könnte. Dafür wurden erstmals alle 73 österreichischen Hochschulen systematisch untersucht.
Das Forschungsprojekt wurde von der Geschäftsstelle Ö-Cert beauftragt und aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung gefördert. Die Ergebnisse liegen nun vor, die Studie steht für alle Interessierten in einer Kurz- und Langfassung zum Download bereit.
Digitalisierung und Qualität (2018)
Die Digitalisierung erfasst alle Bereiche, Ebenen und Strukturen der Erwachsenen- und Weiterbildung. Damit stellen sich immer wieder neue Fragen nach der Qualität von Anbietern, die in ihrem Programm digitalisierte Angebote führen.
Im Rahmen eines explorativen Forschungsprojektes wurde unter Leitung von Frau Univ.-Prof.in Dr.in Elke Gruber von der Universität Graz folgenden Fragen nachgegangen:
• Welche Herausforderungen stellt eine zunehmende Digitalisierung der Erwachsenen- und Weiterbildung an die Qualität der Angebote und Anbieter?
• Entspricht der Ö-Cert Qualitätsrahmen mit den in der Vereinbarung Art. 15a B-VG vorgegebenen Grundvoraussetzungen diesen Entwicklungen?
Die Ergebnisse in aller Kürze: Der Qualitätsrahmen Ö-Cert kann die Qualität der österreichischen Erwachsenen- und Weiterbildung unter den neuen Herausforderungen der Digitalisierung sichern. In den von Ö-Cert definierten Grundvoraussetzungen werden wesentliche Aspekte der Digitalisierung bereits adressiert. Einige Möglichkeiten zur Nachschärfung konnten identifiziert werden.
Allgemeine Geschäftsbedingungen von Erwachsenenbildungsorganisationen - Analyse und Empfehlungen (2013/2017)
Die vorliegende Studie "Allgemeine Geschäftsbedingungen von Erwachsenenbildungsorganisationen - Analyse und Empfehlungen" entstand 2013 auf Anregung der Ö-Cert-Geschäftsstelle. Um Aktualität zu gewährleisten wurde diese 2017 von der Autorin Mag.a Maria Ecker überarbeitet.
Die Studie richtet sich in erster Linie an Bildungsanbieter: Neben der Darlegung der rechtlichen Grundlagen werden typische Klauseln in den AGB von Erwachsenenbildungsorganisationen evaluiert. Bildungsanbieter können ihre Geschäftsbedingungen anhand dieser Hinweise und Ergebnisse überprüfen.
Interviews
Dieter Gnahs, Mitglied der Ö-Cert-Akkreditierungsgruppe, und Bernd Käpplinger, Vortragender bei der Ö-Cert-Enquete 2020, wurden im Rahmen des „Dialog Erwachsenenbildung", ein Format der Goethe-Universität Frankfurt/Main, zum Interview gebeten.
Dialog Erwachsenenbildung: Interview mit Dieter Gnahs
Dialog Erwachsenenbildung: Interview mit Bernd Käpplinger
Literaturempfehlungen
Gnahs, Dieter:
- Informelles Lernen in der Erwachsenenbildung/Weiterbildung. In: Matthias Rohs (Hrsg.), Handbuch Informelles Lernen. Wiesbaden 2016, S. 107-122.
- Qualität in der Weiterbildung. In: Krug, P./Nuissl, E. (Hrsg.), Praxishandbuch WeiterbildungsRecht. Loseblattsammlung (Stand: August 2015), 6.0, S. 1-60. (zusammen mit Peter Krug)
- Betriebliche Weiterbildung – Schwerpunktthema im DGB-Index Gute Arbeit. In: Lothar Schröder/Hans-Jürgen Urban (Hrsg.), Gute Arbeit. Qualitative Tarifpolitik – Arbeitsgestaltung – Qualifizierung. Frankfurt am Main 2015, S. 120-137. (zusammen mit Mechthild Bayer und Dick Moraal)
- Qualitätsentwicklung in der Weiterbildung, Universität Rostock, wissenschaftliche Weiterbildung, Dieter Gnahs, 5. aktualisierte Fassung 2015.
- Weiterbildungsverhalten in Deutschland. Resultate des Adult Education Survey 2012. Bielefeld 2013. (zusammen mit Frauke Bilger, Josef Hartmann und Harm Kuper)
- Weiterbildung Älterer. In: Bernhard von Rosenbladt/Frauke Bilger (Hrsg.), Weiterbildungsbeteiligung 2010. Trends und Analysen auf der Basis des deutschen AES. Bielefeld 2011, S. 80-84. (zusammen mit Bernhard von Rosenbladt)
- Bildungsbiographische und soziale Bedingungen des Lernens in der Nacherwerbsphase. In: Magazin erwachsenenbildung.at 13/2011, S. 06-1 bis 06.11 (auch elektronisch: https://erwachsenenbildung.at/magazin/11-13/meb11-13_06_strobel_schmidt-hertha_gnahs.pdf) (zusammen mit Claudia Strobel und Bernhard Schmidt-Hertha)
- Kompetenzen – Erwerb, Erfassung, Instrumente. Studientexte für Erwachsenenbildung. 2., überarb. Aufl., Bielefeld 2010.
Gruber, Elke
- Erwachsenen- und Weiterbildung Österreich. Gruber Elke, Lenz Werner, Bertelsmann W., 2016.
- Qualitätsrahmen Ö-Cert zieht klare Grenzen zu Therapie, Freizeitgestaltung und Esoterik. In: Magazin erwachsenenbildung. At, Ausgabe 24, 2015, S. 2-9. (gem. mit Dieter Gnahs und Erich Ribolits) (https://erwachsenenbildung.at/magazin/15-24/meb15-24.pdf)
- Erwachsenenbildung mit Qualität steuern. In: Weiterbildung 6/2013, S. 32-35.
- Qualität ist kein Zufall. Zwischen Rhetorik und Realität von Qualitätsmanagement. Magazin erwachsenenbildung.at Ausgabe 12, 2011 (als Hg.) (https://erwachsenenbildung.at/magazin/11-12/meb11-12.pdf)
Ribolits, Erich
- „Lernen um zu siegen" – Warum es immer sinnloser wird und trotzdem fortgeführt werden muss. In: Bolder, A., Bremer, H., Epping, R. (Hg.): Bildung für Arbeit unter neuer Steuerung. Springer VS, Wiesbaden 2017.
- Warum Bildung bei der Überwindung der Machtverhältnisse nicht hilft, zu deren Erhalt aber ganz wesentlich beiträgt. In: Christof, E., Ribolits, E. (Hg.): Bildung und Macht. Eine kritische Bestandsaufnahme. Löcker, Wien 2015.
- Das zunehmende Umsichgreifen der Esoterik in der Erwachsenenbildung. In: Ingolf Erler et. al. (Hg.): Wenn Weiterbildung die Antwort ist, was war die Frage? Schulheft 156, Studienverlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2014.
- Kritische Bildung. Königsweg zu einem veränderten gesellschaftlichen Sein? In: Ingolf Erler et. al. (Hg.): Kritisch denken: für eine andere Erwachsenenbildung. Schulheft 148, Studienverlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2013.
- Abschied vom Bildungsbürger. Über die Antiquiertheit von Bildung im Gefolge der dritten industriellen Revolution. Löcker, Wien 2013.
- Bildung – Kampfbegriff oder Pathosformel. Über die revolutionären Wurzeln und die bürgerliche Geschichte des Bildungsbegriffs. Löcker, Wien 2011.